(12) Euthanasierung von Versuchstieren verbessern
«Wir möchten ethisch fundierte Kriterien zur Beurteilung von Euthanasierungsmethoden entwickeln, die zur Entscheidfindung herangezogen werden können», so Sonja Hartnack von der Universität Zürich.
Projektbeschrieb
Jährlich werden in der Schweiz mehrere Millionen Nagetiere am Ende von Tierversuchen oder als überzählige Tiere getötet (euthanasiert) – meist mit Hilfe von CO2. Es kann angenommen werden, dass CO2 bei den Tieren Gefühle wie Schmerz, Angst, Furcht und Atemnot auslöst, bevor sie das Bewusstsein verlieren. Die Euthanasierung von Tieren ist aber auch für die Tierpflegerinnen und Tierpfleger belastend.
Zurzeit sind sich die Experten uneins, ob CO2 die optimale Methode zur Euthanasierung von Tieren ist oder ob es bessere Alternativen gibt. «Die Bewertung der CO2-Methode ist so schwierig, weil es an einheitlichen Studienergebnissen und geeigneten Beurteilungskriterien mangelt», ist Sonja Hartnack von der Universität Zürich überzeugt. Zudem gibt es Hinweise auf eine verzerrte Wahrnehmung bei der Bewertung von Nagetierverhalten – je nach Information zum Kontext wird das Verhalten unterschiedlich bewertet.
Die Frage stellt sich auch, wie belastend die Euthanasierung von Tieren für das Personal ist und welche Auswirkungen dies wiederum auf die Tiere hat. Burn-out und posttraumatischer Stress beim Personal wird seit einiger Zeit diskutiert, moralischer Stress hingegen bislang kaum. Studien haben zum Beispiel gezeigt: Je mehr Kontrolle die Tierpflegerinnen und Tierpfleger über die Euthanasierung haben, umso besser ist die Lebensqualität des Personals.
«Wir möchten ethisch fundierte Kriterien zur Beurteilung von Euthanasierungsmethoden entwickeln, die zur Entscheidfindung herangezogen werden können», so Hartnack. Das Ziel dieses Projekts ist die Verbesserung des Wohlergehens von Nagetieren während der Euthanasie. Zudem geht es darum, geeignete Interventionsstrategien zu entwickeln und umzusetzen, um sowohl das Wohlergehen von Labortieren als auch des Personals zu verbessern.
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Originaltitel
Linking animal and human welfare - refining rodent euthanasia